dienlich

dienlich
dienen:
Das altgerm. Verb mhd. dienen, ahd. dionōn, niederl. dienen, schwed. tjäna ist abgeleitet von einem germ. Substantiv mit der Bedeutung »Diener, Gefolgsmann«, das in got. Þius »Knecht«, urnord. ÞewaR »Diener, Lehnsmann« bewahrt ist und als erster Bestandteil in der unter Demut behandelten Zusammensetzung erscheint. Dieses germ. Substantiv bedeutet eigentlich »Läufer« und gehört zu der idg. Verbalwurzel *tek- »laufen«, vgl. z. B. aind. tákti »eilt«, aind. takvá-ḥ »eilend, rasch«, als Substantiv »Läufer«, lit. tekẽti »laufen, fließen, rinnen« und lett. teksnis »Aufwärter«. Die Grundbedeutung von »dienen« ist also »Knecht sein« (wie in lat. servire neben servus). Sie hat sich jedoch mit der Einstellung zu Dienst und Dienstleistung vielfach gewandelt. In der Anwendung auf Sachen bedeutet es »zu etwas gebraucht werden, nützen«. – Abl.: Diener (mhd. dienæ̅re; die Bedeutung »Verbeugung« ist im 18. Jh. aus der Höflichkeitsformel »gehorsamster Diener« entstanden), dazu dienern »Verbeugungen machen« (19. Jh.); dienlich »nützlich« (16. Jh.); Dienst (mhd. dien‹e›st, ahd. dionōst, vgl. asächs. thionōst, aengl. đeonest), dazu dienstbar (mhd. dienstbæ̅re), dienstlich (mhd. dienestlich »dienstbeflissen«; der heutige Sinn erst im 17. Jh.). Präfixbildungen: bedienen »jemandem Dienste erweisen, besonders jemanden am Tisch mit Speisen und Getränken versorgen« (16. Jh.), dazu Bedienter (17. Jh.), Bediensteter und Bedienung (17. Jh.); verdienen »durch Dienstleistung oder Berufsarbeit erwerben« (mhd. verdienen, ahd. ferdionōn; schon mhd. auch für »einen Lohn oder eine Strafe wert sein«; »sich verdient machen« »Anspruch auf Anerkennung erwerben« ersetzt seit dem 18. Jh. älteres »sich verdienen«), dazu Verdienst »Erwerb, Gewinn« oder (als Neutrum) »durch Tätigkeit erworbener Wert« (spätmhd. verdienst, mnd. vordēnst).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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